Seit mehr als zehn Jahren bin ich jetzt schon selbstständig – eine Zeit mit vielen Erfolgen, aber auch mit der einen oder anderen Sorge.

Eine Sorge dreht sich bei mir um die Frage: Was passiert eigentlich, wenn ich mit oder während meiner Arbeit einen Schaden verursache?

  • Was, wenn meine Beratung falsch ist?
  • Oder ich auf einem meiner Online-Magazine das Urheberrecht eines anderen verletzte?
  • Und was geschieht, wenn ich beim Kunden versehentlich Kaffee in den Server schütte?
  • Oder einen Mitarbeiter so unglücklich anremple, dass er sich verletzt?

Bin ich da eigentlich versichert? Schließlich habe ich eine private Haft­pflichtversicherung. Aber zahlt die dann auch?

Die schlechte Nachricht: leider nein. Meine private Haft­pflichtversicherung zahlt nur, wenn ich privat einen Schaden verursache. Bin ich beruflich unterwegs, dann zahlt sie nicht.

Höchste Zeit daher, sich mal mit dem Thema „Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht“ auseinander zu setzen!

Der Unterschied zwischen Betriebshaftpflicht und Berufshaftpflicht

Grundsätzlich dient eine Haft­pflichtversicherung dem Schutz gegen Ansprüche Dritter, denen man einen Schaden zugefügt hat oder die behaupten, man hätte ihnen geschadet. Ist dieser Anspruch unberechtigt, hilft einem die Versicherung, die Forderung abzuwehren. Bei begründeten Ansprüchen leistet sie im Rahmen der vereinbarten Deckungs­summe.

Die Berufshaftpflicht

Die „klassische“ Berufshaftpflicht springt ein, wenn man durch seine berufliche Tätigkeit einem anderen einen Vermögensschaden zugefügt hat. Sie wird daher auch als Vermögensschadenhaftpflicht bezeichnet. Die Berufshaftpflicht sichert idealerweise alle Mitarbeiter eines Unternehmens ab und springt ein, wenn Dritten Schaden entsteht – etwa aufgrund häufig vorkommender Fehler. Dazu zählen unter anderem:

  • Beratungsfehler
  • Bewertungsfehler
  • Schätzfehler
  • Rechenfehler
  • Messfehler
  • Vertauschen
  • Verlust
  • Analysefehler
  • Instruktionsfehler

Die Berufshaftpflichtversicherung kann verpflichtend sein

Für einige Berufsgruppen ist die Berufshaftpflichtversicherung sogar Pflicht. Nämlich für jene, deren Arbeit sich auf das Vermögen Dritter bezieht. Beispiele dafür sind u.a. Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare, Versicherungsvermittler, Rentenberater und Wirtschaftsprüfer.

Auch Menschen mit medizinischen und lehrenden Berufen, wie z.B. Ärzten, Physiotherapeuten, Krankengymnasten, Heilpraktikern und Lehrer, müssen eine Berufshaftpflicht abschließen, um überhaupt arbeiten zu dürfen.

Manche Auftragnehmer – größere Unternehmen etwa – verlangen auch von anderen Dienstleistern, etwa von Beratern, den Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung. Keine schlechte Idee, denn berät man als Freiberufler einen Konzern falsch, dann können sich daraus ergebende Schäden schwindelerregende Höhen erreichen.

Die Betriebshaftpflicht

Die Betriebshaftpflicht oder auch Gewerbehaftpflicht hat einen anderen Zweck als die Berufshaftpflicht. Das kann bei der Suche nach der richtigen Versicherung irritieren. Obwohl die beiden Begriffe so ähnlich klingen: Die Betriebshaftpflicht deckt völlig andere Risiken ab als die Berufshaftpflicht.

Die Betriebshaftpflicht schützt vor Schäden, die durch die betriebliche Tätigkeit entstehen können inklusive Schäden, die Mitarbeiter des Betriebs während ihrer Arbeit verursachen.

Die „klassische“ Betriebshaftpflicht greift in aller Regel nur bei Per­sonen-, Sach- und daraus resultierenden Vermögenfolgeschäden.

Meine Entscheidung: Ich brauche Berufshaftpflicht und Betriebshaftpflicht

Ich brauche auf jeden Fall eine Berufshaftpflicht, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich durch eine meiner Tätigkeiten einen Vermögensschaden bei jemand anderem verursache, ist auf jeden Fall gegeben. Außerdem könnte ich natürlich bei einem meiner Kunden einen Per­sonen- oder Sachschaden verursachen. D.h. auch eine Betriebshaftpflicht erscheint mir sinnvoll. Vielleicht gibt es die beiden ja in Kombination und ich kann ein paar Euro sparen 🙂

Meine Suche nach der richtigen Versicherung

Ich lasse mir die passenden Angebote einfach von meinem Ver­sicherungs­makler zusammenstellen und wähle dann die besten Lösungen für mich aus!